Die Werte eines Kindes werden maßgeblich von den Eltern geprägt. Die sind für das Kind die Vorbilder schlechthin. Kleine Kinder wollen unbedingt so werden wie die Eltern und ihnen gefallen. Dabei sind kleine Kinder kritiklos, das heißt, sie werten nicht. Ob ihre Eltern gute Menschen sind oder Verbrecher, sie werden von den Kindern bewundert, weil sie eben die Eltern sind.
Verantwortung der Eltern
Damit haben die Eltern die Verantwortung für die Werte ihrer Kinder. Oft wundern sich die Eltern, dass die Kinder sie so entschieden nachahmen. Wenn sie dann von Kindergarten oder Schule auf entsprechendes Fehlverhalten hingewiesen werden, können sie es oft gar nicht fassen. Mein Kind lügt, ist faul, mobbt andere? Von mir kann es das nicht haben, so wird gesagt. Dabei ist es offensichtlich, dass hier entsprechende Vorbilder vorlagen.
Eltern haben sehr viel Macht über das Leben ihrer Kinder. Die Werte, die sie vermitteln, begleiten das Kind sein Leben lang, es wird sie so leicht nicht wieder los. Wenn man bedenkt, dass auch die Eltern ihre Werte wiederum von ihren Eltern haben, wird einem die Tragweite des Problems bewusst.
Eigene Werte der Eltern und deren Befolgung
Oft gibt es eine Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Verhalten und dem Lippenbekenntnis. Das heißt man lügt zwar, aber sagt dem Kind, dass Lügen falsch ist. Was soll ein Kind davon halten? Nur Erwachsene dürfen lügen? Schwierig wird es auch, wenn die Eltern sich nicht einig sind. Der eine lügt, der andere nicht. Da derjenige, der lügt, Vorteile davon hat und der Ehrliche oft genug der Dumme ist, kann Fehlverhalten sehr viel attraktiver sein.
Dass Kinder die Werte der Eltern in Frage stellen und ihre eigenen Werte entwickeln, kommt dann mit der Pubertät. Jetzt sind nicht mehr die Eltern die größten Vorbilder, sondern man eifert bewunderten Freunden oder anderen Helden nach. So bekommt jede Generation eine ganz eigene Werteskala, die von denen der Eltern abweicht.
